Nächste Woche Dienstag, 19:30 im Badeschiff an der Donau: PROSA COLADA-Lesung mit dem jungen ÖSV. Icke darf auch lesen; also kommt vorbei!
Die Azteken hatten’s kapiert: 13 Monate à 4 Wochen macht 364 Tage, ergo ein Jahr. Dann noch alle 4 Jahre ‘nen Tag dazu und zack, feddisch: Sonnenumlauf der Erde eingefangen. Wäre es nicht großartig unseren gregorianischen Scheiß für so ein perfekt verlässliches System aufzugeben? Jeder Monat begänne mit dem selben Wochentag, endete mit dem selben. Alles gerade, ohne Kanten, Ecken; einfach nur schlüssig. Ineinander gefügte strukturelle Eleganz – die zum fucking Einschlafen wäre. Klar. Wär dann logischer, so. Aber wo bleibt die Abwechslung?
Einer der bekannten Weltautoren sagte Mal etwas wie: Wäre die naive Vorstellung von Himmel (Kuchen fressen, auf Wolken chillen und alles des Glückes überdrüssig) Wirklichkeit, dann wäre das Erste, was Menschen zwei Wochen später machten: Etwas zerstören, damit irgendetwas passiert; irgendetwas anderes.
Dieselbe Lüge wird ja in unserer Arbeitswelt verkauft: Für den Großteil heißt’s doch: Täglich Leiden, 40 Jahre ziehen vorüber und dann, in der Rente, gibt’s den Ausgleich: Margarita saufen am Sandstrand bis die Leber schreit; Hautrunzeln bis man zur wandelnden Lederjacke wird; ziellos dem Tod Zeit-totschlagend entgegen.
Ein Fuß in der Ordnung, einer im Chaos. Unser Kalender verkörpert das meiner Ansicht nach auch. Regelmäßigkeit mit Abwechslung. Grenzt an Gegensatz. Vereint in EINEM – da hätten wir das wirklich Spannende wieder: Das, was Gegensätze vereint. Was auch immer das ist. Wahrheit? Wirklichkeit? Auf jeden Fall unsere Welt. Und was sagte Nietzsche über Letztere? “Die »scheinbare« Welt ist die einzige: die »wahre Welt« ist nur hinzugelogen …
Juli war ursprünglich der fünfte Monat im julianischen Kalender (hieß auch mal Quintilis, von quintus –> Fünf) – ganz nüchtern hießen die 12 Monate damals einfach Eins … Zwei … bis Zwölf; und heute noch sieht man die Zahlen: SEPTember (7), OKTober (8), NOVember (9), DEZember (10) – d.h. für diese vier Monate braucht’s noch bildlichere Namen. Und da hatten unsere nicht-römischen Vorfahren kreativere Vorschläge: Heuet, Heuert, Heumonat (Im Juli gab’s das erste Heumähen), Bärenmond oder Honigmond; aber Juli(us) passt ja auch.
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