Aus dem Leben eines Taugenichts war einst, bei einer langen, sehr langen, sehr sehr, sehr langen Wanderung von Münsingen nach Ulm ein Gesprächsthema mit einem gewissen Herrn Ulrich Stolte. Dabei bemerkte er, wie Eichendorff in seiner Erzählung Vogelgesänge wiedergab durch lautmalende Sätze mit zusätzlichem Sinn. Und wie schön, dass diese wahnsinnig lebendigen Vögel, diese Dinosaurierwinzlinge, endlich wieder den Morgen bezwitschern (nicht, wie Jürgen von der Lippe das Zwetschkenschnäpschen zwitschert).
Worüber diese Vögel dermaßen aufgeregt piepen? Mit circa 100 Millionen Jahren auf dem Buckel wird deren Sprache vielleicht etwas komplizierter sein, als: “guck ma’, das isn Wurm”, oder “Alda! Frieda hat schon wieder en Ei jelegt.”
“Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt”, lautet der Punkt 5.6 aus Wittgensteins logisch-philosophischer Abhandlung. Ich kann nicht umhin, als es folgendermaßen zu verstehen: alles sprachbezogene Erleben begrenzt meine Welt, alles nicht-sprachbezogene Erleben – übersprachliche Erfahrung, wenn man so will – ist ein Heraustreten aus meiner Welt in das, was dahinter liegt: unsere Welt.
Und beide scheinen wichtig, wie bedeutungsvoll. Vor allem, weil die Zeit rinnt, und beide Welten so unendlich sind; Zeit, die so schnell rinnt, weil man Dinge tut; Zeit, die in großen Massen ins Gewesene stürzt und Stunden plötzlich verschwinden lässt, wenn man das, was man tut, liebt.
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