So könnte das Selbstpfeil-Gedicht verbildlicht werden. Oder auch nicht.
In der Mitte ruht das Nichts,das zum Extremen hin entsteht;und spielend wütet sich’s,um grenzenweit zu geh’n:daseinsfern aber,schärft es Leid mit Unsinnund zerrichtet Wirklichkeitzu Grunde.Dieses unsinnige Leiden klafft in sich unliebendem Ich eines Jeden,der im Fremden das zu finden sucht,was er sich selbst nicht gibt: – – Wie schwer ist einfach sein! Wie sehr genügt das Werden? Aufs Nimmersatte pfeilen wir Notwendigkeit,freien unsere Schuldund jagenuns mit unserem Willensbogen,um uns zu tragen,bis der Tod uns trifft.
English? Français? Aus dem Leben eines Taugenichts war einst, bei einer langen, sehr langen, sehr sehr, sehr langen Wanderung von Münsingen nach Ulm ein Gesprächsthema mit einem gewissen Herrn Ulrich Stolte. Dabei bemerkte er, wie Eichendorff in seiner Erzählung Vogelgesänge wiedergab durch lautmalende Sätze mit zusätzlichem Sinn. Und wie schön, dass diese wahnsinnig lebendigen Vögel, diese Dinosaurierwinzlinge, endlich wieder den Morgen bezwitschern (nicht, wie Jürgen von der Lippe das Zwetschkenschnäpschen zwitschert).Worüber diese Vögel dermaßen aufgeregt piepen? Mit circa 100 Millionen Jahren auf dem Buckel wird deren Sprache vielleicht etwas komplizierter sein, als: “guck ma’, das isn Wurm”, oder “Alda! Frieda hat schon wieder en Ei jelegt.”“Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt”, lautet der Punkt 5.6 aus Wittgensteins […]
Spricht‘s, wenn sich das Ich zerbricht:„Teilweise bist dualt wie das Leben,leer wie das Alljäh wie das Jetzt.“„Was bin ich?“, fragt das Ich.Spricht’s: „Mach dich nicht lächerlich, das Was wichtigt nicht. Wichtig ist,dass du Ichim ewig Wichtiger’nnicht unwichtigst.“„Also wichtich bin ich!“, ruft das Ich.„Bloß teilweise“, spricht’s. Wien, 2019
Das schönste am Skizzieren, ob schreibend oder malend, ist der freie Fluss im Schaffen. Und, dass man das im Nachhinein Störende auf die Form der Skizze schieben kann.Neben der Romanarbeit widme ich mich zur Zeit aber einer ander Leinwand: einem Philodendron, realistisch gemalt. Sollte im Februar fertig gestellt sein!
A: Wachen Sie auf.B: Ich … ich habe geträumt!A: Sagen Sie mir, was Sie sehen.B: Farben?A: Sehr schön. Und weiter?B: Strukturen?A: Ein Wirklichkeitsanker … noch etwas?B: Gesetz…mäßigkeiten.A: Wir nähern uns. Vielleicht sehen Sie auch eine Kuh?B: Eine Kuh?!A: Also sprach Zarathustra.
English? Français? Mit einem Freund habe ich folgendes Bild besprochen: ein Baum hat während des Winters keine andere Wahl als der Kälte jeden Tag, und den ganzen Tag lang, standzuhalten oder zu verenden. Jede Sekunde lebt dieser Baum im Winter und trotzt der Kälte – unter Qualen, wenn wir ein solcher Baum wären; monatelang entblößt stünden wir dort, nach Sonne lechzend und unsere vor Leben sprießen die Baumkrone vermissend.Wir dagegen schützen uns gegen die Kälte, vielleicht zu oft und zu viel. Was für eine konstruktive Kraft die Kälte sein kann, findet man bei Wim Hof heraus – und plötzlich ist die gnadenlose Kälte ein nützliches Geschenk, die eisige Donau fließende Gesundheit und
Welten brechen auf:Dämonen stürzen ein!Ihr schwarzen Stürmer, türmet euchund reißt mein ungestörtes Seinmit finsterer Gewalt entzwei!Zerwildert mir mein Innerstesund lasst mich Ahnungslosen sehen:wie wenig Wahres in mir ist – lasst mich gehen:Lebenssinn erwächstund drängt in die Welt,die dunkelt und grellt – lasst mich gehen! Nein?Dann prangert in Liebeund reiset mit mir,damit wenig Wahressich niemals verliert.
Ursprünglich hatte die Schlange auf dem Wagen einen Apfel im Maul, der aber nach Anmerkung einer vertrauten Kritikerin (Marianne S.) entfernt wurde. Es sah, in Kombination mit dem geschwungenen Stützpfeiler, einem erigierten Penis nicht unähnlich und hätte die Symbolik in eine unnötige Richtung verzerrt.Ein Kurzgeschichtenverlag im Kommen!
Das erst in den letzten Jahren entstandene Werkzeug ‘Abstraktion’ lässt mich bezüglich Tagen, Monaten und Jahren staunen. Das Jahr 2020 als menschliches Konstrukt, als Ebene, auf die sich ein Teil der Menschheit beziehen kann, um großflächiges Wirken erst zu ermöglichen. Und wie gerne verrücke ich mich von dieser Ebene, um mir vorzustellen, wie die Zeit ohne Rahmen einfach nur dauert, und wir, verwoben mit ihr, auch.Dieses Jahr sind mir einige Prizipien klar geworden: