Helau und Alaaf! “Hölle auf!” und “alles weg!”, so bejubeln die Narren den Februar. Unseren Februar, gregorianischer Zweitling im Jahr, benannt nach dem römischen Reinigungsfest Februa (“Sühnemittel”). Damals wurden noch – der römischen Göttin der Geburt Juno wegen – junge Frauen mit Ziegenfell-Riemen gepeitscht, um sie vor Unfruchtbarkeit zu wahren … heute – ich mein: kein Wunder, dass aus diesem römischen Feiersamen unser Narrenfest Karneval entwuchs, das einer sprudelnde Quelle des Dionysos in alltagsgrauer Gebirgsweite gleicht – nur schießt zwischen den Steinen dann kein Wasser, sondern purer Absinth hervor. Ja gut, man verkleidet sich, schmückt und baut Wägen, von denen “Zuckerl” oder “Schicken” beim Festzug durch die Luft geschmissen werden, unangenehm hart, kältebedingt, landen diese Teufelssteinchen auf Gliedmaßen und Köpfe; […]
Ob in den Zwanzigern oder am Ende seines Lebens. Eine Kurzgeschichte über einen eisernen Richter, dem das Schicksal alles genommen und alles gegeben hat. An Tagen wie diesem gebe ich mich durch die Häufigkeit solcher erlebten Tage beinah gezwungen bereitwillig meiner ohnehin schon durch mein Alter bedingten Bedeutungslosigkeit hin. Meine Erfahrung lehrte mich, diese tagesbeherrschende Steifheit, die heute bereits mein ganzes Erleben gerichtet haben wird, zu lieben.Zunächst beginnt so ein Tag mit einem besonders auszehrenden Krieg – nicht, dass es sonst anders wäre, nur fällt es mir an anderen Tagen leichter – ein Krieg, der von dem alten, dürren Gestell, das sich mein Körper schimpft, gegen mich ausgetragen wird: denn das Erheben, und das Sich-hinein-Zerren in den Tag, ist dann […]
Das Deckblatt für die kommende Jung Wien ’14 Anthologie “Die Zerrissenen Zwanziger”. Die unfröhliche Wissenschaft hat hier auch ihren Ausdruck gefunden – ähem.
Imitationsanfälle – Inspiration – wo ist da der Unterschied? Versuch einer modernen Stellungsnahme: Die unfröhliche Wissenschaft Das Wesen der Welten will wildern,verbildert in taktendem Licht.Zerfaktend das Wilde zu mildern:was Wissenschaft sucht und verbricht. Sie eifert ins eisige Nichts.
Ich hab’s! Endlich hab ich die Erklärung für den ganzen Corona-Wahnsinn! Weit von Verschwörungstheorie, und nah an Wahrheit: Die Regierungen aller Länder haben sich zur Aufgabe gesetzt, den Menschen zu verunstalten: ihn mit für den Westen so ungewohnten Masken zu verhässlichen; vor allem durch das seit gestern ständig zu tragende FFP2-Atemgefängnis mit seinen viel zu straffen Gummibändern, die dem Menschen schleichend Segelohren ins Erbgut programmieren; die Gesellschaft zu verdumboisieren! Nach dieser übertrieben langen und redundanten Einleitung aber nun zum Titel: Der heilige Januarius; Nietzsches Lieblingsmonat, der ihm als Symbol des neuen (Jahres)Beginns Hoffnung schenkte nach seinen langen Krankheits-Phasen … zum Januar zitiere ich: “Janus, nach dem auch der Monat Januar benannt ist, war der römische Gott des Anfangs und
Vier zum Preis von einem – was das Leben so kostet, kosten kann … voller Preise, Gewinne und Verluste – hellau Wirtschaft, nein: hellau Liebesbeziehung! Aber Liebe und dieses kapitalistische Jargon in einem Kontext? Was da alles falsch läuft! Außer … Gewinn hieße nicht “mehr” und Verlust nicht “weniger”, sondern (nicht ganz unetymologisch): “nach etwas suchen, zu etwas gelangen” und “trennen, lösen“. Dieser Text ist nun drei Jahre alt, und beschreibt das Ende eines magischen, sehr intensiven Jahres mit einer Dame, die einst ihre Innenwelt als Winterlandschaft verbildlicht hat. Rührt mich beim Lesen immer noch zu Tränen – bin halt Melancholiker (“Dass Trauer mich, als Glück der Welt, befällt.“).
Zugegeben: drei Köpfe in einem vierten sind etwas anstrengend, aber es ist mit Kohle, von der, wie der aufmerksame Leser bereits weiß, ich in den Bann gezogen bin … dieses taktil-Schwarze … mmmh. Und außerdem war diese Zeichnung fast wie ein Puzzle: die sich überschneidenden Linien und Schattierungen allein beim Erstellen … könnte ich mir unnüchtern gar nicht vorstellen. Nun ja. Eine schöne Woche noch!
nicht. Ein Aphorismus für zwischendurch: Keine Entscheidung ist so bedeutend, dass sie nicht den Tod zum Lachen bringt. Juli 2018, bei einem pseudo-weisen Nietzsche-Imitationsanfall
Jahresrückblick, Jahresrückblick, Jahresvorblick – Moment. Zwei Rückblicke, und nur ein Vorblick? Das ist ja nicht symmetrisch. Einen Vorblick machen wir noch. Gut. Zwei Rückschritte, zwei Schritte vor – und ZACK! sind wir auf derselben Stelle gelandet – Nein! Natürlich nicht. Verändert sich ja was, man verändert sich. Wie war das mit Hesses Siddhartha und diesem Flussgleichnis? Kannst einen Stein in einen Fluss werfen, dann wieder, und wieder, und immer ist der Fluss anders, augenblicklich anders. Dann ging es Hesse, wenn ich mich richtig erinnere, darum, dass alles in der Welt eine eigene Zeit hat (Hallo Einstein und Relativität); die letzte Wüste wird irgendwann zum Dschungel, Mensch wird Staub, Stein zu Leben, alles zu nichts und umgekehrt. Ob da man da […]
Dem Hochbunker der letzten Woche folgt nun das Tunnelgeflecht im Grund allen Seins. BÄM! Große Worte, kleiner Geist. Aber das Gedicht spricht für sich selbst. Hoffentlich. (Das tausendste Mal Todesfuge hören und “Wasser und Feuer” lesen hat mich hierzu bewegt: nämlich das Reimen hinten an zu stellen, und rein auf die Melodie der Zeilen zu achten.) Ich wünsche Euch eine besinnliche Zeit! Tunnel Trägt sich aus dem Tunnelendeentlang der schwarzen Wände nichtdas Lichtzu dir,in jedem Augenlichtblick? Wie ist es mit dem Seh-Sinnen,wenn es am Gestein zerrinnen will,wo Rillenschattenblicken lassenauf das Scheinweltendunkeldes Unsergrunds? Dort,wo Sinnen sich mit Zweifel eint,wo jeder Tunnel noch so gleich erscheintund erst gar nicht ist,weil sich nichts mehr unvereintals Alles in die Ganzheit frisst? Wie könnte dann […]