Vorbereitung hoffentlich für eine Frühlings- oder Herbstleinwand 2021. So hässlich, faszinierend und irgendwie schön. So schön, dass echte Wiener diese “Augenkrebsgeschwüre” zersprengen wollen (Thema: unbewusste Projektion), was scheinbar durch die viel zu nah herumliegenden Wohnhäuser zu umständlich ist; ehrlich: ich finde sie gehören zu Wien, diese “Hochbunker“. Wie unsympathische Kellner, wunderschöne Frauen, ein neunzehnter Bezirk und ein Reumannplatz und: endlich, nach viel zu langen Jahren: nicht nur ein, SONDERN GLEICH ZWEI LÄDERACH-GESCHÄFTE in Wien! Jetzt gibt’s kaum noch Gründe, um die Schweiz zu besuchen. Außer vielleicht, um in die Fußstapfen C.G.Jungs in seinem Bollinger Turm oder Nietzsches Zarathustra-Weg in Sils Maria zu treten – Verzeihung: schleichen.
So könnte das Selbstpfeil-Gedicht verbildlicht werden. Oder auch nicht.
Netflix’ Opium-Eigenschaft ist mittlerweile bekannt – und dazu noch die Angebotsfülle, die ähnlich erdrückend ist wie der Besuch einer Bibliothek. Da kam mir eine Dokumentation über Ted Bundy unter, die für mich offenbart hat, zu welcher Verschleierung ein Mensch fähig ist. Ich fand es erschreckend wie harmlos und charmant Bundy wirkt und zu welchen Grausamkeiten er fähig war: ihn als kolerischen Sexisten zu bezeichnen wäre wie Ausschwitz mit einer Hüpfburg auf einem Kindergeburstag zu vergleichen. Kein perfektes Portrait, aber eine Studie mit einer eingefangene Emotion.